In welchen Fällen Feuchtigkeit die Effizienz steigert

In der Energieberatung ist Feuchtigkeit ein sehr stark zu beachtendes Thema. Während ein Gebäude im Zuge von Dämmarbeiten energetisch saniert wird, muss die Entstehung von Feuchtigkeit stetig kontrolliert werden. Aber warum entsteht Feuchtigkeit ?

Der Taupunkt – mehr als nur Tau auf dem Gras

Der Taupunkt ist ein oft missverstandener Parameter in der Gesellschaft. Viele verbinden den Begriff nur mit einem morgendlichen Spaziergang und nassem Gras. Doch was steckt dahinter ? Der Taupunkt bezeichnet einen Punkt, an welchem die Umgebungsluft, durch Abkühlung, die Feuchtigkeit nicht mehr halten kann und diese kondensieren lässt. Stellen Sie sich die Luft wie einen Behälter vor, dessen Fassungsvermögen von der Temperatur abhängt. Dieser Behälter ist mit Wasser gefüllt, was sich auf die relative Luftfeuchtigkeit bezieht – also den Wert in Prozent, den man aus dem Wetterbericht kennt. Kühlt diese Luft nun ab, dann wird dieser Behälter kleiner, jedoch bleibt die Wassermenge konstant. Nun kommt es zu dem Punkt, wo der Behälter so klein ist, dass das Wasser überlaufen wird. Das bedeutet, je voller der Behälter desto schneller läuft dieser bei Abkühlung über. Es wird noch etwas Anderes deutlich – je höher die Temperatur desto mehr Wasser kann aufgenommen werden.

Kondensieren & Verdunsten: Wenn Luft mit Wasser kämpft

Dieser Überlauf des Behälters wird als Kondensation bezeichnet und genau das passiert auf einer kalten Wand. Die wärmere feuchte Raumluft, wird an einer kalten Wand abgekühlt und es kommt zur Kondensation, das heißt es bilden sich Wassertropfen auf der Innenwand – ein Effekt den wir nicht haben möchten.

Ein Phänomen wäre noch zu klären – warum besitzt die Raumluft meist eine höhere relative Feuchte ? Ganz einfach – wenn der Behälter nicht bis zum Maximum gefüllt ist, dann möchte er dieses Maximum erreichen. Dieser Effekt nennt sich Verdunsten, bei welchem Wasser verdampft und somit in der Luft aufgenommen werden kann. Kleine Notiz am Rande – in einem Raum „steht“ die Luft, was dazu führt, dass die Aufnahme von Feuchtigkeit bis zum Maximum besser ablaufen kann.

Verdunstung und Kondensation passieren aber nicht einfach so. Denn wenn der Behälter einmal seine Flüssigkeit hat, dann möchte er diese nicht so schnell loswerden.

Der Effizienzeffekt

Um nun die Aufnahme bzw. Abgabe an Feuchtigkeit in der Luft zuzulassen, wird Energie aufgenommen oder abgegeben, da es sich hier um einen Phasenwechsel handelt. Wer den vorherigen Abschnitt nochmal liest, dem sollte auffallen, dass Wasser verdampft und ja ! Das passiert bei einer Temperatur weit unter 100 °C. Denn hier verdampft nicht das gesamte Wasser, sondern nur die Wasserteilchen an der Oberfläche, welche schon bereit sind auszutreten und dies über Energieaufnahme schaffen. Diese Energie nehmen sie aus der Umwelt oder entziehen sie einer Oberfläche, wodurch Kälte entsteht, die sogenannte Verdunstungskälte. Diese Verdunstungskälte wird im Bereich der Kältetechnik eingesetzt, um eine natürliche Kühlung zu erzielen.

Aber auch bei der Kondensation, sprich dem Austreten von Wasser aus dem Behälter, kann die Effizienz erhöht werden. Eine Wärmepumpe, welche als Wärmequelle feuchte Kellerluft nutzt, entzieht der vorbeiströmenden Umgebungsluft Wärme. Das heißt die Luft kühlt sich ab. Durch die Abkühlung wird der Behälter, gefüllt mit Wasser, kleiner und erreicht sein Maximum, bis das Wasser austreten muss. Für diesen Schritt muss dem Behälter eine gewisse Energie entzogen werden, um das Wasser abzugeben. Der positive Effekt für eine Wärmepumpe – während dieses Schrittes sinkt die Temperatur der Luft, bei Kondensation, deutlich langsamer ab und kann somit Umweltenergie auf einem höheren Temperaturniveau aufnehmen.

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